Felix Droese
"Der Sicherheitsschrank"

im Rahmen von "Jenisch-Park Skulptur"
Juni - November 1986
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Ursprünglich hatte Felix Droese geplant, für "Jenisch-Park Skulptur" zwei Mittelstreckenraketen, eine sowjetische SS 20 und eine amerikanische Pershing nebeneinander im Park aufzustellen: "Zum Schutz vor sich selbst ­ zum Schutz des Jenisch-Parks ­ zum Schutz der Einfahrt zum Hamburger Hafen", wie Droese formulierte. Entsprechende Gesuche für Leihgaben an die sowjetische und amerikanische Botschaft blieben ohne Erfolg, das Projekt konnte nicht realisiert werden.

Statt Raketen ein alter, verbeulter und verrosteter Sicherheitsschrank. Die Tür weit offen stehend, plazierte Droese (geb. 1950) sein Objet trouvé auf dem Rasen vor dem Jenisch-Haus. Der Sicherheitsschrank war leer, hatte sichtbar ausgedient, hielt nicht mehr, was er früher in seiner ursprünglichen Funktion einmal versprochen hatte. Der Sicherheitsschrank als Stellvertreter der Raketen. Was gilt es zu sichern, zu schützen? Welchen Sicherheitsversprechen können wir glauben? Wo liegen die wirklichen Interessen?

A. K.




Literatur:

Kulturbehörde Hamburg (Hg.): Jenisch-Park Skulptur, Hamburg 1986

Raum für Kunst Hamburg (Hg.): Felix Droese. Vier Hamburger Stücke, Hamburg 1986

Raum für Kunst Hamburg (Hg.): Felix Droese. Der Sicherheitsschrank. Alle Fragen - Gestaltungsaufgaben, Hamburg 1988

Michael Schwarz: Felix Droese. Ich habe Anne Frank umgebracht. Ein Aufstand der Zeichen, Frankfurt/M. 1988

Dierk Stemmler (Hg.): Felix Droese. Haus der Waffenlosigkeit. Bundesrepublik Deutschland, Düsseldorf 1988

Kunsthalle Rostock (Hg.): Felix Droese - Die 2. Natur, Rostock 1993


Weitere Arbeiten:

1982 Teilnahme am Projekt "Halle 6"
1985 "Boot"


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