Bernhard Prinz
"Repertoire und Resonanz"

im Rahmen von "Jenisch-Park Skulptur"
Juni - November 1986
1

Der Ort, den Bernhard Prinz (geb. 1953) im Jenisch-Park auswählte, um für ihn eine Arbeit im Rahmen des Projektes "Jenisch-Park Skulptur" zu schaffen, hatte bereits von sich aus eine starke Ausstrahlung: ein Ufer eines kleinen künstlich angelegten Teiches im nördlichen Teil des Parks. Auf einem bühnenhaften Unterbau öffnete sich aus einer vier Meter hohen zylindrischen Gerüstkonstruktion zum Teich hin ein trichterförmiger Freiraum mit acht Metern Durchmesser. Ein Segment der Gerüstkonstruktion schien herausgenommen und die entstandene Öffnung gab dem Betrachter, der vom Weg auf der anderen Seite des Teiches über das Wasser auf die Skulptur schaute, den Blick frei in ein Arena-Rund, in dem auf Podesten große Amphoren- und Vasenformen aus Korbweidengeflecht die Protagonisten dieser Inszenierung zu sein schienen. Kulisse, gebautes Bild oder Denkmal?

Die theatralischen Momente von Ort und Skulptur steigerten sich gegenseitig. Der Titel "Repertoire und Resonanz" unterstrich den bühnenhaften Eindruck noch zusätzlich. Widerhall und die Klangverstärkung, die Resonanzkraft der Arena-Architektur wurde überzeugend inszeniert. "Der Ort des Monuments ist Utopie. Eine Fata Morgana, deren Spiegelung im Wasser auch noch die letzte reale Bedingung entzieht." (Veit Loers).

A. K.

Literatur:

Kulturbehörde Hamburg (Hg.): Jenisch-Park Skulptur, Hamburg 1986


[Allgemeines] [Neu] [Projekte] [Einzelwerke] [Mahnmale] [Index] [Standortplan] [Hamburg]